Wie schon im ersten BLOG „Vom „Mauerblümchen“ zur (Kung Fu-)Meistern“ beschrieben, war ich als Kind und Teenie eher Typ „scheues Reh“. Unauffällig, zurückhaltend und unkommunikativ. Vermutlich auch durch die stetige Anwesenheit meiner Zwillingsschwester, bin ich in der Schule glücklicherweise keinem Mobbing oder Ausgrenzung zum Opfer gefallen, denn naturgemäß werden häufig die schüchternen, offensichtlich Introvertieren als „Punchingbälle“ ausgewählt.

Ich habe vorerst einen „bürgerlichen“ Weg eingeschlagen und viele Jahre als Bürokauffrau gearbeitet. 1991 entdeckte ich dann das Kung Fu und damit begann sich schon langsam mein Potenzial zu entfalten und mein Selbstsicherheitsgefühl zu steigen. Ich traute mich mehr. Auch das Abi auf dem Abendgymnasium nachzuholen um anschließend Sportwissenschaften, Kommunikationswissenschaften (ehemals Publizistik) und Soziologie zu studieren. Mein ursprüngliches Ziel: Sportjournalismus. Aber die Sportmedizin und Sporttherapie faszinierten mich letztlich so sehr, dass ich dort alle meine Schwerpunkte drauf gerichtet habe.

Mit dem Studium steigerte sich zumindest auch endlich mal meine Kommunikationsfähigkeit, letztlich fand ich nun aber leider keinen Job in meinem bevorzugten Beruf als Sporttherapeutin und nach einem halbjährigen Vollzeitpraktikum in einer sporttherapeutischen Rehaeinrichtung folgte eine sehr unschöne Phase aus Jobsuche, Alibijobs, Fake-Jobs, kurzzeitige Arbeitslosigkeit, weitere Flops und Enttäuschungen und eine schwere Depression! Eine Phase, in der gar nichts mehr ging, außer dass ich mich einige Stunden in der Woche zu meinem ungeliebten Job im Callcenter geschleppt habe. Durch die Antidepressiva-Einnahme litt ich zudem unter Panikattacken. Das Ganze zog sich alles in allem fast 2 Jahre und war der Tiefpunkt meines Leben.

Wie das in der Regel so ist, folgt nach dem Tal ein Berg. Ich hatte das Glück, in der Phase die Klopfakupressur/EFT (Emotional Freedom Technique) kennenzulernen und damit mich selbst und die Befreiung von emotionalen Lasten. Eine wirklich faszinierende Methode, die man auch an sich selbst anwenden kann. Innerhalb von wenigen Sitzungen habe ich damit meine Ängste wie Flugangst oder Höhenangst in den Griff bekommen und ich war mehr als erstaunt, wie einfach das geht, zumal ich viele Jahre vorher sogar schon mal 1,5 Jahre wegen der Flugangst in psychotherapeutischer Behandlung war, die mir aber unter Strich überhaupt nicht bei der Bearbeitung der Ängste geholfen hat. Ich stellte fest, was die Methode alles kann und dass wir unsere negativen Emotionen annehmen und nicht ablehnen dürfen, um sie bereinigen zu können. Und das ist überhaupt nicht so schmerzhaft wie wir vermuten. Kontinuiertlich konnte ich Belastendes abbauen und mich immer mehr von Altlasten befreien.

 

Da ich zu dem Zeitpunkt immer noch beruflich rumgeschwommen bin, aber schon jahrelang als Trainerin in Kung Fu- bzw. Frauensportverein tätig war, kam mir der Gedanke, beides miteinander zu kombinieren und freiberuflich anzubieten. Da ich mich kurz vorher auch endlich erfolgreich vom Rauch-Laster befreit hatte, habe ich noch eine Coaching-Ausbildung absolviert und letztlich freiberuflich eine Kombination aus Klopfakupressur (allgemein gegen jede Art von negativen Emotionen und auch psychosomatischen Beschwerden), Selbstverteidigungstraining und Raucherentwöhnung angeboten. Das Ganze habe ich „VIEalog“ (la vie (= das Leben) + …alog (für Dialog)) Selbstwertcoaching genannt und damit bin ich dann in eine Praxisgemeinschaft eingestiegen. Das Gemeinschaftszentrum „Neue Wege“. Das war 2009!

Da die Einnahmen der Freiberuflichen Tätigkeit lange nicht ausreichten, habe ich nebenher einige Jahre in einer physiotherapeutischen Praxis am Empfang und auf der Trainingfläche gearbeitet, mich dadurch aber auch weiterbilden können. Nicht nur mein Chef, sondern auch der tägliche Umgang mit Patienten hat mich einiges gelehrt. Im zwischenmenschlichen Bereich, aber auch, dass es (trotz bester Behandlung) scheinbar Leiden gibt, die nicht (physisch!) therapierbar sind und die entweder nie ganz verschwinden oder immer wieder (manchmal auch an anderer Stelle) nach einer Weile wieder auftauchen. Mir wurde dadurch bewusst, dass es scheinbar nicht ausreicht, Beschwerden nur körperlich anzugehen. Gleichzeitig machte ich in meinen Selbstwertcoachings immer wieder die Erfahrung, dass sich mit dem Verschwinden des psychischen Themas gleichzeitig physische Probleme erledigten!

Im Laufe der Jahre habe ich noch den Heilpraktiker für Psychotherapie absolviert, Systemische Aufstellungen gelernt, als auch die systemische Klopfakupressur kennengelernt. Eine sehr effektive und nachhaltige Art und Weise, die Klopfakupressur zu nutzen, indem man seine Ahnen mit einbezieht. Dazu noch mehr in einem separaten BLOG.

Im Jahr 2021 ergab es sich dann, dass ich die Physiotherapie verlassen habe und seit dem liegt meine volle Zeit und Aufmerksamkeit auf meiner Freiberuflichkeit. Zudem konnte ich meinen Trainings- und Beratungsraum im Haus integrieren, was die Arbeit sehr erleichtert. Jetzt habe ich alles was ich und meine Klienten/innen und Schüler/innen brauchen vor Ort und auch die Räumlichkeiten sind groß genug und konnten optimal eingerichtet werden für Training und Coaching. Auch Kleingruppencoaching und -training ist jetzt möglich.

Es ist immer wieder ein Geschenk zu sehen, wie meine Schüler/innen und Klienten/innen wachsen, wie sie ihre Ängste, Unsicherheiten und Blockierungen loslassen können, sich leichter, befreiter und sicherer fühlen. Niemand muss sich mit Ängsten herumschlagen, sich zurückziehen oder sein Licht unter den Scheffel stellen. Wenn wir alte Muster, Glaubenssätze oder transgenerative (von den Ahnen übernommene) Belastungen aufgespürt und wieder in den Fluss gebracht haben, kann man all diese Lasten loslassen, gehen lassen, verabschieden. Es kann so einfach sein.

Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Methode kennenlernen durfte. Sie hat nicht nur mich selbst von vielen negativen Emotionen befreit, sondern auch vielen meiner Klienten/innen geholfen. Und das häufig innerhalb weniger Sitzungen. Probiere es doch auch mal aus! 🙂